Oh Odenwald Oh Odenwald,

wo Kletterer abrupt zu Boden knallt

und von jener groben Gestalt

durch die Blätter Toben schallt,

sei sicher, wir roden bald

Damit ein lyrisches Willkommen im nächsten Erfahrungsbericht des MAC, dieses Mal in Bezug auf sechs wunderschöne aber auch verDAMMt harte Tage nahe Frankfurt, genauer gesagt in der Felsberghütte des DAVs bei Lautertal. Da unser lieber Verein prosperiert und gedeiht reisten wir mal wieder in Kaderstärke an, heißt elf Kletterer und –innen bis an die Zähne bewaffnet mit allem, was dem Travel und Trek in der Eile entrissen werden konnte. Vertreten waren alle Erfahrungsstufen vom Felsneuling bis zum väterlichen Vorsteiger, auch ein Onkel Onsight beehrte uns mit seiner Anwesenheit. Ein Highlight des Gebiets ist ganz klar seine Abwechslung, Kletter- und Bouldergebiete sind gleichermaßen nah gelegen (sofern man denn in die richtige Richtung fährt, Anm. d. V. an niemand bestimmten (JOHANNES)) wie gut erschlossen und vor allem letztere glänzen mit sehr abwechslungsreichen Formationen, die sich zum Leidwesen der Mitgereisten alle ähnlich sackhart und bissig präsentierten.

Die wichtigste Erkenntnis: Für den Odenwald packt man besser ein zwei extra Zentimeter Haut in seinen Koffer, da sich der mit groben Quarzeinschlüssen veredelte Granit anfühlt, als würde man versuchen, sich mit einer Schusswunde eine Käsereibe hochzurobben. Grip gibt es dafür ohne Ende, die Frage ist nur, kannst du ihn handeln oder siegt das Pipi in den Augen. Dafür wird man mit allerlei Plattengeschleiche, Überhanggeballer und Leistengekratze belohnt, meist in annehmbarem Sturzgelände und idyllisch inmitten von Buchen gelegen. Traumhaft, in diesem Ambiente herumzustromern und irgendwann von durch die Blöcke schwebenden Arrabica Röstaromen zurück zur Basis gelockt zu werden. An dieser Stelle eine tiefstmögliche Verbeugung an die Outdoor Baristas, verbunden mit der Frage, warum die auf Arbeit unter Idealbedingungen gekochte Plörre schmeckt wie aufgekochter Autoreifen.

Auch klettertechnisch hat der Odenwald einiges zu bieten, zum Beispiel Zustiege, die durch mitgebrachtes vierbeiniges Viehwerk in Aktionen mündeten, welche manchem Bergführer zur Ehre gereicht hätten. Oder auch nicht. Die hätte sich vermutlich klüger angestellt. Egal, Hauptsache Frauchen hatte Schnappatmung und der Hund was zu erzählen. Das Klettern in (das mit dem Steinnbruch, bitte Namen rein) erwies sich jedenfalls als super abwechslungsreich mit vielen Rissen, leichteren Überhängen und manchen Querungen, top. Allerdings mussten wir feststellen, nicht nur Bleau hat Haxenhexler zu bieten, gute Besserung an dieser Stelle lieber Milan.

Als Abendunterhaltung wählten Vaddi und der Vorstand zielsicher eine homoerotische Massageeinlage mitten im Speisesaal, welche gottseidank an den meisten aufgrund vorgerückter Stunde unbemerkt vorbeizog. Eine etwas missglückte Einlage Tischtennis und lange philosophische Gespräche auf dem Dach rundeten wunderbare Abende mit echtem Hüttenflair ab. Nicht fehlen darf da natürlich ein einziger Schlafraum für die gesamte Besatzung. Das Boot ist ein Witz dagegen. Erfreulicher- und zugegebenermaßen überraschenderweise waren trotz Anwesenheit des Vorstands keine Verluste oder auch nur Verstümmelungen der anderen Gäste zu verzeichnen. Nein, im Gegenteil, dieses Mal eskalierten sogar zwei Leute, aber um den anderen Mitgliedern, die dieses Mal nicht dabei sein konnten, die Überraschung zu nehmen, wird nicht verraten wer. Es. Könnte. Jeder. Sein.

Ein Abstecher in die naheliegende Therme durfte ebenso nicht fehlen wie die gleich darauffolgende Ernüchterung zwecks Damensauna. Als würden wir uns aufführen. WIR! Unfassbar. Wenigstens mussten wir nur eine Stunde durch die Pampa gurken um endlich schwitzen zu dürfen. Geil wars, heiß wars, super entspannend auch.

Abschließend wurde noch ein tolles Sandsteinklettergebiet besucht, welches wirklich hervorragende Routen zu bieten hatte und das auch noch in den meisten Schwierigkeitsgraden. Herrliche Siebener kann man nur sagen, immer einen Besuch wert.

Zuletzt das allerwichtigste. Essen. Boi. Was so eine Mannschaft verschlingen kann ist doch immer wieder erstaunlich. Vom Grillabend über Dhal zu Pasta, die Küche hat sich super reingehängt, tausend dank euch allen. Allerdings wäre es wohl das nächste Mal klüger, Milan am Anfang kochen zu lassen, bevor er sich wieder schreddert. Hoffentlich war das nicht der letzte Besuch im Odenwald.

Oh Oden Oh Odenwald,

nun wird gleich das Essen kalt

weswegen ich den PC ausschalt